Sogar in einer Zeit, wo es im Verein so richtig hoch her geht, wo die Arbeit nicht weniger wird und vieles immer wieder durchgesprochen werden muss - kurz gesagt, vor und am Kreismusikfest,
beweist der Musikverein Steinwiesen auch beim festlichen Auftakt in der Kulturhalle sein musikalisches Können. Mit der grandiosen Eröffnung mit dem "Canto Ambrosiano" von Alfred Bösendorfer wurde
klar, auch darauf haben sich die Akteure bestens vorbereitet. "Der Komet" von Kurz Gäble, "A String of Pearls" von Jerry Gray sowie "Mein Regiment" von H.L. Blankenburg begeisterten die Ehrengäste.
Den Abschluss des Abends bildete "Von Freund zu Freund" von Martin Scharnagl und genauso freundschaftlich soll das Kreismusikfest ablaufen.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Stefan Hümmer, der sich für die gute Zusammenarbeit und den Zusammenhalt bei den Vorbereitungen und beim Zeltaufbau bei seinen Musikern bedankte, eröffnete
der Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB), Wolfgang Müller, das Kreismusikfest in Steinwiesen.
Kreisvorsitzender Wolfgang Müller zitierte aus einem Lied von Reinhard Mey "Ein Stück Musik von Hand gemacht - von nem richtigen Menschen mit dem Kopf erdacht ..." Er betonte, dass Musik immer
funktioniere, sie klinge überall und sie klinge vor allem seit 345 Jahren in Steinwiesen, davon die letzten 50 Jahre als Musikverein und immer von Hand gemacht. Er überbrachte nicht nur die Wünsche
der Kreisvorstandschaft sondern auch die der 48 Vereine mit über 1500 Musikerinnen und Musiker aus dem Kreisverband Kronach. Von ihnen sind rund ein Drittel jünger als 18 Jahre und sogar 50Prozent
unter 27 Jahre. "Es kommen einfach Menschen aller Generationen zusammen und machen Musik, Musik von Hand. Kinder und Jugendlichen werden ja nicht nur musikalische Fähigkeiten sondern auch soziales
Verhalten, Gemeinsinn und Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt." Dies unterstreicht der Kreisvorsitzende bei jeder Gelegenheit mit seinem Slogan "Lieber musizieren als randalieren".
Für Wolfgang Müller haben die Festtage in Steinwiesen eine besondere Bedeutung, hat er doch selbst 25 Jahre lang aktiv im Musikverein Steinwiesen musiziert. Er war einst Schriftführer, Vorsitzender
und hat selbst drei große Feste organisiert. "Ich bin dankbar, dass ich einen Beitrag zur 50-jährigen Geschichte leisten durfte", sagte Müller.
50 Jahre sind eine lange Zeit. Es gab Höhen und Tiefen in der Geschichte des Musikvereins Steinwiesen. Viele Menschen, egal ob als Vorsitzender, Dirigent oder Musiker, haben ihre Spuren hinterlassen und den Verein und seine Musikkapelle zu dem gemacht, was sie heute sind. In lockerer Art und Weise vermittelten Andreas Müller und Paula Smettane den Gästen beim Festabend in einem Einblick die Chronik der vergangenen 50 Jahre.
Bürgermeister und Schirmherr Gerhard Wunder gratulierte dem Musikverein Steinwiesen aufs Herzlichste. Er sagte, dass beim Blick in die Chronik bereits 1672 Blasmusik in Steinwiesen gespielt wurde.
Bis zur offiziellen Gründung im Jahr 1967 wurde Blasmusik von privaten Musikkapellen gespielt. Bereits bei der Vereinsgründung trat man dem Nordbayerischen Musikbund bei. Seit dieser Zeit entwickelte
sich der Musikverein Steinwiesen immer weiter. Besonders unter Dirigent Wolfgang Schrepfer, der seit 1988 der Kapelle vorsteht, hab sich besonders im Bereich konzertante Musik ein Riesenerfolg
eingestellt. Wunder lobte auch die Jugendarbeit, die in Steinwiesen hervorragend sei. Aber auch das gesamte ehrenamtliche Engagement, die aktive Bürgerarbeit, die der Musikverein leiste, sei eine
wertvolle Arbeit für die Gesellschaft und die Bevölkerung.
Landrat Klaus Löffler gratulierte im Namen des Landkreises und auch persönlich zu so einem stolzen Doppeljubiläum. Besonders der Rückblick in der Chronik hatte ihn begeistert. "Im bewegten Heute
sollen wir den Ursprung nicht vergessen", sagte Löffler. Eine stolze und starke Gemeinschaft sei der Musikverein mit einem ehrenamtlichen Fundament, auf das man sich immer verlassen könne. Er
betonte, dass man so die Herausforderungen der Zukunft meistern werde: "Auch wenn immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, gemeinsam können sie auf die Seite geräumt werden."
Für die örtlichen Vereine überbrachte Jürgen Feil als Vereinsvertreter die Glückwünsche und den Dank. Außerdem überreichte er die "Geschenkkuverts" der Vereine, die zum Jubiläum mit einem Geldbetrag
beitragen. Für die Volks- und Raiffeisenbank Oberfranken Mitte sprach Lothar Götz ein Grußwort und für die Sparkasse Kulmbach/Kronach Alfred Kremer.
Vier neue Ehrenmitglieder, zahlreiche Vereinsehrungen und eine Überraschung vom Bezirksvorsitzenden des Nordbayerischen Musikbundes machten den Festauftakt für das Kreismusikfest zum Erlebnis. Kreismusikfest in Steinwiesen verbunden mit dem 50. Geburtstag des Musikvereins Steinwiesen - so das Thema des vergangenen Wochenendes. Und bereits am Freitag gab es beim festlichen Auftakt in der Kulturhalle so manche Überraschung, für Einzelne aber auch für den gesamten Musikverein Steinwiesen.
Was als Grußwort begann, endete in einer großen Überraschung. Bezirksvorsitzender Werner Pörner überbrachte die Glückwünsche des Bezirkes Oberfranken. Er sagte dem Musikverein Steinwiesen Dank für ihre geleistete Arbeit und alle gemeinsam verwirklichten Ziele. Er lobte besonders den Umgang der Verantwortlichen mit ihren jugendlichen Musikern, eine gute Ausbildung und das Vermitteln von Sozialkompetenz und Teamgeist zeige sich vor allem im Klangkörper, der exzellente Leistungen vollbringe. Als Überraschung hatte Pörner die neue Auszeichnung des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) dabei. Seit 1. September gibt es die Ehrung von Musikvereinen, die sich die Pflege der Musiktradition in ihrer Heimat zur Aufgabe gemacht haben. Außerdem erfüllt der Musikverein Steinwiesen alle Kriterien für die Ehrung. Er bringt sich in vorbildlicher Weise bei weltlichen und kirchlichen Anlässen ein, absolviert regelmäßig Wertungsspielen und Konzertveranstaltungen und hat im Ort eine über 75-jährige Musiktradition. Bezirksvorsitzender Werner Pörner überreichte deshalb an Vorsitzenden Stefan Hümmer in Vertretung der gesamten Musikkapelle die Medaille in Gold am weißblauen Bande.
Wenn ein Verein Jubiläum feiert, dann denkt er auch an verdiente Mitglieder. So wie der Musikverein Steinwiesen, der vier aktive Musiker für ihre besonderen Verdienste um den Musikverein
Steinwiesen und die Blasmusik zu Ehrenmitgliedern machte. Vier Männer, die mit ihrer intensiven Arbeit aus dem Verein nicht wegzudenken sind:
Reinhard Klinger, der Alfa, spielt seit 45 Jahren aktiv Musik, erst Tenorhorn und jetzt am Schlagwerk. Seit 2003 ist er Musikführer und 20 Jahre im Vereinsausschuss.
Jürgen Schüsser, der Mann für die Technik und Verstärkeranlage spielt seit 47 Jahren aktiv Tenorhorn und früher Trompete. Er war Ausbilder für Trompete, singt seit 20 Jahren und ist seit 1984 in der
Vereinsleitung aktiv.
Robert Feil ist seit 43 Jahren aktiver Musiker, nach einer kleinen Pause kam er zusammen mit seinem Sohn wieder zurück und trommelt weiter für seinen Musikverein, wo er auch als Ausbilder für die
Trommeln tätig war. Von 1997 bis 2014 war er Schriftführer und auch stellvertretender Musikführer.
Thomas Kolb spielt seit 42 Jahren aktiv Klarinette, war von 1988 bis 2012 Kassier und musste in dieser Zeit etliche Großprojekte (Tracht, Probenraum usw.) stemmen. Seit 1984 ist er im
Vereinsausschuss. Auch überörtlich ist er als stellv. Bezirksvorsitzender tätig.
Zahlreiche passive und ehemals aktive Musikfreunde konnte Vorsitzender Stefan Hümmer beim Festabend auszeichnen. Darunter auch einige Gründungsmitglieder. Herbert Stöcker ist sogar trotz Handicap
aus dem Norden angereist und hatte somit die weiteste Anreise.
Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Rolf Menke und Alfred Stumpf geehrt.
Für 50 Jahre Mitgliedschaft
Kein Zweifel: Berthold Schick und seine "Allgäu6" begeisterten beim Kreismusikfest. Blasmusik vom Feinsten und Blasmusik vom Kleinsten - "Allgäu6" bietet in einer Minimalbesetzung von sieben Mann
einen unverkennbaren Klang böhmischer Blasmusik. Bekannte Stücke etwas "aufgepeppt", viele Eigenkompositionen und dazwischen kleine Späßchen und Witze - das sind Berthold Schick und seine
"Allgäu6".
Sieben "gestandene Mannsbilder", die Virtuosen auf ihren Instrumenten sind. Jeder von ihnen ist ein hervorragender Solist, was sie bei einem Solostück für das jeweilige Instrument unter Beweis
stellten.
Doch das besondere Highlight des Abends waren die Musikstücke für das Alphorn, das Berthold Schick in unvergleichlicher Weise spielte. Lässig und leicht sah es aus, aber in Wirklichkeit braucht es
viel Luft und einen langen Atem, wie man so schön sagt. Aber der Klang war wunderschön.
Mit "Al phornträumerei" und dem "Alphornritt" zog er die Zuhörer in seinen Bann. Polkas wie die "Isabellpolka", eine Eigenkomposition, oder "das kleine Grammophon", ein sehr altes Stück, das schon
fast in Vergessenheit geraten ist, standen auf dem Programm. Extra für den Jubelverein Steinwiesen wurde der "Jubiläumsmarsch" gespielt und mit klassischen Liedern des großen Ernst Mosch begeisterten
"Allgäu6" die Gäste im Festzelt.
Doch nicht nur böhmische Blasmusik ist ihre Spezialität, auch der unvergessene James-Last-Sound steht auf ihrem Programm. Und da klingen die sieben Instrumente auf einmal wie ein großes Orchester
und verzaubern ihr Publikum.
Doch wie kommt man als "Nichtfranke" in den Frankenwald? Berthold Schick erinnerte sich, dass man im letzten Jahr am 13. August beim 25. Jubiläum der Poppendorfer Musikanten (Landkreis Bamberg)
gespielt hatte und die Steinwiesener Musikfreunde so begeistert waren, dass "Allgäu6" ein neues Engagement hatte.
Die Sonne strahlt, die zahlreichen Zuschauer sind begeistert und die über 800 feschen Burschen und schicken Mädels in Tracht, Dirndl und Musikantenkleidung warteten auf ihren gemeinsamen Einsatz.
Zum Kreismusikfest in Steinwiesen hatten sich an diesem Samstag und Sonntag 32 Musikkapellen eingefunden, um mit dem Jubelverein den 50. Geburtstag zu feiern.
Schirmherr und Bürgermeister Gerhard Wunder dankte für das gelungene Fest und betonte, dass die Musik ein wertvoller Beitrag für die Gesellschaft ist. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach
überbrachte die herzlichsten Glückwünsche auch im Namen von Landtagsabgeordneten Jürgen Baumgärtner. Er brachte den Musikvereinen seine Anerkennung, den Respekt und große Wertschätzung entgegen. Der
Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB), Wolfgang Müller betonte, dass sich bereits am Samstag acht Kapellen zu einem Sternmarsch zusammengefunden hatten und nun am Sonntag wieder 21
Kapellen aus dem Landkreis Kronach sowie aus dem Landkreis Kulmbach zum Sternmarsch und Gemeinschaftschor angetreten sind.
Bei strahlendem Sonnenschein drückten die Musikanten ihre Gratulation zum Jubiläum des Musikvereins Steinwiesen mit dem "Musikergruß", dem Hochhalten der Musikinstrumente aus. Der große
Gemeinschaftschor wurde abwechselnd dirigiert von Kreisdirigent Roman Steiger und Dirigent Wolfgang Schrepfer. Mit dem anspruchsvollen "Apertum" und dem Stück "Wir grüßen mit Musik" wurde es ein
musikalisches Highlight.
Ebenso schön tönten anschließend - dirigiert von Bezirksvorsitzenden Werner Pörner - die Bayernhymne und das Deutschlandlied über den Rathausplatz. Pörner dankte allen Musikern und Musikerinnen
für den beeindruckenden Gemeinschaftschor.
Bereits am Vormittag hatte eine Kirchenparade und ein Festgottesdienst in der Pfarr- und Wallfahrtskirche "Mariae Geburt" den Festtag eröffnet. Es gab hier einen doppelten Grund zum Feiern, wurde
doch gleichzeitig das Patronatsfest gefeiert. Aktive Musiker und Musikerinnen standen als Ministranten mit Pfarrer Richard Reis vor dem Altar, der Musikverein Steinwiesen umrahmte den Gottesdienst
und das "Halleluja" von Leonard Cohen klang vor dem Evangelium durch das Kirchenschiff, gesungen von Corina Müller unter Begleitung von Andi Müller.